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Impfen - Infektionskrankheiten verhindern

Impfungen sind ein wichtiger Baustein der Gesundheitsvorsorge und verhindern Ansteckung und Ausbreitung einer Vielzahl von - teilweise hoch ansteckenden und gefährlichen - Infektionskrankheiten. Die Experten der Ständigen Impfkommission (STIKO) vom Robert-Koch-Institut beraten und entscheiden, welche Impfungen als sinnvoll erachtet und empfohlen werden.

Gegen die meisten Infektionskrankheiten wird bereits im Kindesalter geimpft. Impfungen bei Erwachsenen dienen in erster Linie der Auffrischung eines bestehenden Impfschutzes oder zum Schutz vor akuten Infektionen (wie z. B. die Grippeschutzimpfung). Darüber hinaus gibt es spezielle Impfungen, beispielsweise bei Reisen in andere Länder.

Pro & Kontra

Das Thema Impfen wird teilweise sehr emotional diskutiert und die „Lager“ der Gegner und Befürworter stehen sich oft unversöhnlich gegenüber.

Die zentralen Argumente der Impfbefürworter sind:

  • Sogenannte "Kinderkrankheiten" sind nicht harmlos und nicht auf Kinder beschränkt.
  • Viren und Bakterien kennen keine Ländergrenzen.
  • Impfungen schützen den Geimpften und die Menschen in seiner Umgebung.
  • Infektionskrankheiten sollen weltweit dauerhaft zurückgedrängt bzw. ausgerottet werden.

Impfgegner hingegen argumentieren unter anderem:

  • "Kinderkrankheiten" sind zwar unangenehm, aber bei gesunden Kindern nicht gefährlich
  • Impfungen können schwere Nebenwirkungen verursachen.
  • Studien zum Impfen und zu Impffolgen sind nicht unabhängig.
  • Das Durchmachen von Kinderkrankheiten in der Kindheit schützt vor schweren Erkrankungen im Erwachsenenalter.

"Kinderkrankheiten" im wörtlichen Sinne gibt es nicht. Hierbei handelt es sich umgangssprachlich um hochansteckende Krankheiten, die üblicherweise im Kindesalter auftreten und nach dem Durchleben eine lebenslängliche Immunität zur Folge haben. Nur auf Kinder beschränkt oder gar harmlos - wie der Begiff suggeriert - sind diese Krankheiten nicht.

Impfstoffe müssen ein Zulassungsverfahren durchlaufen, in dessen Folge Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüft werden. In Deutschland ist hierfür das Paul-Ehrlich-Institut zuständig.

Das wohl stärkste Argument der Impfgegner ist, dass die Impfung selbst schwerwiegende Komplikationen auslösen kann. Impfbefürworter halten dagegen, dass solche Komplikationen nur sehr selten auftreten und nicht geimpfte Kinder im Falle einer Erkrankung ein deutlich höheres Risiko eingehen, schwerwiegende Schädigungen davonzutragen. So tritt z. B. bei Masernimpfungen bei einem von einer Million Kindern eine Gehirnentzündung auf. Die Wahrscheinlichkeit für eine Gehirnentzündung eines an Masern erkrankten Kindes liegt allerdings deutlich höher und tritt durchschnittlich bei einem von Tausend Kindern auf.

Werden Kinder beispielsweise gegen Masern nicht geimpft, kann die Krankheit jederzeit, auch im Erwachsenenalter ausbrechen. Der Verlauf einer Maserninfektion ist beim Erwachsenen häufig deutlich schwerer als im Kindesalter. Einige Eltern setzen ihre Kinder deshalb gezielt einer Maserninfektion aus ("Masernpartys"). Angesichts der Tatsache, dass die möglichen Nebenwirkungen 1.000-mal wahrscheinlicher sind, ist die Impfung hier klar das kleinere Risiko. Darüber hinaus können auch nicht erkannte Vorerkrankungen das Risiko von Schädigungen erheblich erhöhen.

Impfreaktionen & Impfschäden

Nach jeder Impfung können normale Impfreaktionen auftreten. Dazu gehören Hautrötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle und leichtes Fieber. Bei ca. 10 Prozent aller Impfungen treten solche Impfreaktionen auf. Bei einem geringen Anteil der Impfungen können ernsthafte Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. das Risiko solcher Impfschäden ist jedoch deutlich geringer als die möglichen Folgeschäden beim Durchleben der Krankheiten.

Wann man nicht impfen darf

  • Bei akuten Erkrankungen muss die Impfung verschoben werden.
  • Vor und nach einer geplanten Operation
  • Bei einer bekannten Allergie gegen Hühnereiweiß dürfen keine Impfstoffe verabreicht werden, die Hühnereiweiß enthalten.
  • Werden Medikamente eingenommen, die das Immunsystem unterdrücken, sowie bei einer HIV- oder Tumorerkrankung sollten keine Lebendimpfstoffe verwendet werden.
  • In der Schwangerschaft dürfen Impfungen mit Lebendimpfstoffen nicht durchgeführt werden. Eine Frau sollte erst 3 Monate nach einer solchen Impfung schwanger werden. Impfungen mit einem Totimpfstoff sind möglich, im ersten Drittel der Schwangerschaft sollte aber gar nicht geimpft werden.

Sollten Sie nicht sicher sein, ob eine Impfung möglich ist, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt! Bei allen genannten Hinderungsgründen kann es begründete Ausnahmen geben, was aber nur ein Arzt beurteilen kann.

"Nestschutz" & "Durchimpfen"

Schwangere geben Ihren Impfschutz an ihr Neugeborenes weiter. Die Kinder sind dann in der ersten Zeit nach der Geburt gegen die gleichen Krankheiten geschützt wie die Mutter. Dieser Impfschutz ist aber nicht dauerhaft. Später muss das Kind gegen die Krankheiten trotzdem selbst geimpft werden. Wie lange dieser "Nestschutz" anhält, ist von Impfung zu Impfung unterschiedlich und kann von wenigen Wochen bis zu einem Jahr andauern.

Ein hoher Anteil an geimpften Personen verhindert das Entstehen neuer Epidimien der entsprechenden Krankheiten. Zwar können die Krankheiten weiter in Einzelfällen auftreten, aber bei einer hohen Impfrate ist eine unkontrollierte Ausbreitung nicht mehr möglich. Das "Durchimpfen" ist auch der erste Schritt zum vollständigen Ausrotten einer Krankheit. Bei Pocken konnte dies bereits erreicht werden: 1980 wurde die Welt für pockenfrei erklärt. Bei der Kinderlähmung (Polio) ist dies fast erreicht.

Weitere Informationen zum Thema Impfen

Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere und ausführliche Informationen zum Thema.

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